13/11/2023
Zecken
Sobald die Temperaturen wieder steigen, findet man die Zecken wieder im Fell unserer Vierbeiner. Zecken leben in Wiesen und Wäldern und lauern an Grashalmen auf ihren Wirt. Ihr Opfer erkennen Zecken durch die Erschütterung, Wärme und Geruch des Wirtes.
Das alles ist zwar unangenehm, und nicht weiter schlimm, wenn es da nicht die von Zecken übertragenen lebensbedrohlichen Erkrankungen gäbe.
Hunde sind leider sehr empfänglich für zeckenübertragene Krankheiten. Anaplasmose, Babesiose, Borreliose, Ehrlichose und Hepatozoonose sehen wir in der Praxis immer wieder. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist beim Hund selten, aber auch möglich. Bei Katze wurden Babesien, Borrellien und FSME zwar schon nachgewiesen, sind aber sehr rar. Bis auf letztere befallen die Erreger unterschiedliche Bestandteile des Blutes und können je nachdem mannigfaltige Symptome auslösen. Die völlige Eliminierung der Übeltäter ist oft langwierig. Gegen Babesien und Borrelien sind Impfstoffe auf dem Markt, die aber nicht ganz unumstritten sind.
Das Mittel der Wahl ist eine ordentliche Prophylaxe. Man kann zwischen Spot-on-Präparaten, Sprays, Tabletten und Halsbändern wählen. Bei vielen muss der Zeck erst beißen und stirbt nach wenigen Stunden. Das macht trotzdem Sinn, da der Quälgeist für die Übertragung der meisten Krankheiten fast einen Tag oder sogar länger hängen muss. Am besten, man sucht den Hund nach einem Spaziergang kurz ab oder bürstet mit einem feinen Kamm durch das Fell. Findet man einen Festgebissenen, nimmt man ihn mit Zeckenzange oder Pinzette und dreht vorsichtig in eine Richtung bis er draußen ist. Falls der Zeckenkopf in der Haut verbleibt, wächst er meist nach einer gewissen Zeit heraus, oder kapselt sich ab und ist als kleines Knötchen in der Haut spürbar. Sollte er sich jedoch entzünden, sollten sie auf jeden Fall einen Tierarzt aufsuchen.
Ein Betäuben der Zecke mit Öl, Klebestoffe oder anderen Hilfsmitteln sollte tunlichst vermieden werden, denn so kommt es zu einer verstärkten Übertragung von Krankheitserregern.